< Previous8 Indem wir uns auch mit unserem inneren Feuer aus- einandersetzen machen wir in der Jubla Erfahrungen, die über Körper und Verstand hinausgehen. Durch altersgerechte Methoden können wir bei Kindern und Jugendlichen einen selbstbestimmten Umgang mit dieser Erfahrung fördern. Entwicklungsstufen – auch bei den grossen Fragen des Lebens Kennen & Können Kinder und Jugendliche erfahren in ihren Vorstel- lungen über Gott und die Welt eine natürliche Entwicklung. Sie führt meist vom Konkreten und Gegenständlichen hin zum Abstrakten und Metaphysischen (z.B. Gottesvorstellungen vom weissbärtigen Mann hin zu einer allgegen- wärtigen Kraft). Leitende und Präsides können Kinder und Jugend- liche bei ihrer persönlichen Suche nach Ant- worten auf die grossen Lebensfragen begleiten, sie dafür motivieren, anregen und manchmal auch herausfordern. Problematisch wird es, wenn 9 Kinder und Jugendliche in ihrem Entwicklungs- stand unter- oder überfordert werden, ihre aktuell gültigen Vorstellungen ins Lächerliche gezogen oder mittels reiner Vernunftbegründ- ung als «falsch» disqualifiziert werden. Altersgerechtes Trauerritual Zu den besonderen Momenten, die in der Jubla miteinander geteilt werden, gehören nicht nur Jahreshöhepunkte, sondern auch Momente der Trauer, z.B. beim Tod von Angehörigen oder gar eines Scharmitgliedes. Dabei sind das Zeit- und Zulassen, sowie gemeinsame Rituale zur Verarbeitung enorm wichtig. Die Gestaltung ein- es solchen Rituals sieht je nach Alter sehr unter- schiedlich aus. Trauerrituale helfen dabei, einen Verlust zu re- alisieren, schwer formulierbaren Gedanken eine Form zu geben und Meilensteine des Ab- schiednehmens zu setzen. Bei einem Todesfall spielt z.B. die Frage nach dem Verbleiben des/r Verstorbenen eine wichtige Rolle. Gerade Kinder sind dabei sehr phantasievoll. Dieser Vor- stellung und der Trauer Raum zu geben, kann Trost spenden. Der Tod gehört zum Leben dazu In den westlichen Gesellschaften gibt es die Tendenz, den Tod aus Gedanken und Ge- sprächen zu verdrängen und zu tabuisieren. Für die Entwicklung persönlicher Antworten auf ju b la .c h /spi rit uel le an im a tio n10 die grossen Lebensfragen und die Verarbeitung eines nahen Todesfalles kann jedoch das be- wusste Thematisieren und gemeinsame Teilen eine positive Bedeutung haben. Ausserdem hat die persönliche Einstellung zum Tod Einfluss auf die Interpretation und Wertschätzung des eigenen Lebens. Trauern von Kindern von 6 bis 12 Jahre Mögliche Vorstellungen: → Weiterleben als Engel, als Schmetterling, auf Sternen, im Himmel, Wind oder eigenen Herz → Verstorbene/r ist auf einer Reise – Glaube an Wiedersehen →Interesse an biologischen Veränderungen des toten Körpers → Unvermittelte, kurze Momente der Traurigkeit «aus dem Nichts heraus» Mögliche Ritualformen: →Eigene Traurigkeit, Erinnerungen oder Vorstellungen als Bild ausdrücken → Kerzenschiffchen bzw. Luftballon mit guten Wünschen oder Dank schwimmen/ steigen lassen 11 Trauern von Jugendlichen ab 12 Jahren Mögliche Vorstellungen: → Weiterleben in den persönlichen oder gemeinsamen Erinnerungen → Glaube an (geistige) Wiedervereinigung oder endgültige Auslöschung des Lebens → Verstandesmässige Erfassung der Todes- realität und Interesse an Sterbe- und Leidensprozess → Längere, kontinuierliche Trauerphasen Mögliche Ritualformen: →Brief an Verstorbene/n schreiben →Gelegenheiten schaffen, um gemeinsam über Erinnerungen und eigene Trauer zu sprechen (z.B. offene Teerunde) → Gedenkort/Gedenkritual schaffen (z.B. Erinnerungsgegenstand im Jubla-Raum, Lieblingslied singen, Schweigeminute)12 Mission Klaus – Rätselpfad Flüeli-Ranft Advertorial Mission Klaus bringt euch auch im Winter ins Schwitzen! Zehn knifflige Posten fordern Sinn und Geist heraus. Ihr braucht: Neugierde, Smart- phone, 2–3 Stunden Zeit und den Klaus Sack und dann macht euch auf die Spur von Bruder Klaus. Ganzjährig offen, kostenlos, Start im Paxmontana. bruderklaus.com/mission13 Digitale Medien prägen unser Leben. Sie erleichtern unsere Zusammenarbeit und die Kommunikation auch in der Jubla enorm. Doch wo ist ein kreativer Einsatz sinnvoll und wo sollen die digitalen Geräte bewusst ausgeschaltet werden? Jubla: analoge Freizeitbeschäftigung? Sozial & Digital Wie wir schon in der letzten Ausgabe des Hosesack erfahren haben, sind digitale Medien mitsamt ihren Chancen und Risiken Teil unseres Alltags und so sollen sie auch in der Jubla Platz finden. Ab welchem Alter und in welcher Form können Smartphone, Soziale Medien & Co. auch im Scharalltag eingesetzt werden? Braucht es Umgangs- regeln für Gruppenstunden, Scharanlässe und Lager? Wir liefern euch Hintergrundinfos und einige Ideen dazu.14 Bewusster Umgang im Jubla-Alltag Jubla steht für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung, bei der das Zusammensein und das kreative Wirken in der Natur im Vordergrund stehen. Ob und wie dabei auch 6– 7 Jahre: 25% 10 –11 Jahre: 62% 12 –13 Jahre: 97% fa st täglich: 37% re ge lmässig: 59% Digital von Klein bis Gross Ein Abschirmen von digitalen Einflüssen ist in der heutigen Zeit kaum noch möglich. Kinder üben schon sehr früh den Umgang mit elek- tronischen Geräten und sind oft fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten. Ein Blick in die Zahlen: Kinder in der Schweiz mit eigenem Handy / Smartphone: Internet-Nutzung von 6- bis 13-Jährigen in der Schweiz:15 elektronische Geräte Platz haben, das entscheidest du zusammen mit deiner Schar. Wichtig ist, dass ihr euch zu den Chancen und Risiken austauscht und gemeinsam Hal- tungen und Regeln definiert. Für viele Scharen ist es selbstverständlich, dass für die Kinder im Lager, während Grup- penstunden und Scharanlässen ein klares Smartphone-Verbot gilt. Es lohnt sich, die El- tern entsprechend zu Informieren und eure Gründe darzulegen. Als Vorbild sollen auch die Leitenden die mobilen Helfer während dem Programm grundsätzlich nicht zur Hand nehmen. Im Notfall ist es dennoch hilfreich, die wichtigsten Nummern (z. B. kantonales Krisentelefon) griffbereit zu haben. Smartphone weglegen oder integrieren? Ein bewusster Einsatz als Teil des Programms bietet jedoch auch Möglichkeiten. Insbe- sondere bei älteren Kindern können digitale Medien in Jubla-Aktivitäten integriert wer- den, um den verantwortungsvollen Umgang zu üben und Kreativität auszuleben. Im Rahmen einer GPS-Schatzsuche oder einer Selfie-Rallye lassen sich digitale Medien als spannende Abwechslung in euer Programm einbauen. Ein weiteres Beispiel ist der Rätsel- pfad «Mission Klaus» (siehe Seite 12).16 Altersstufen in Jubla und Pfadi Nachgefragt Hallo Pfadi. Wir befassen uns mit dem Thema Altersstufen und wollten fragen, wie ihr dies macht. Hey Jubla Ja sicher, da geben wir euch gerne Auskunft. Ab 5 Jahren kannst du bei den Bibern dabei sein. Die Biber sind unsere jüngsten Mitglieder. Ab welchem Alter darf man bei euch mitmachen? Biber? Was ist das? Ah, dann ist das etwas Ähnliches, wie bei uns die Jublinis. Gibt es bei euch noch weitere Altersstufen? Klar, wir haben 5 Altersstufen: Biber (5–6), Wölfe (6–10), Pfadis (10–14), Pios (14–16), Rover (ab 17) … dann gibt es noch die PTA (Pfadi Trotz Allem), bei welcher Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen Pfadi erleben. Wir unterteilen nicht in Stufen und gehen z.B. alle zusammen ins Lager. Für die Gruppenstunden werden die Teilnehmenden oft nach Alter einge- teilt. In vielen Scharen heissen die Jüngsten Jublinis und die älteste Gruppe wird 15er Team 17 genannt. Mit jubla.füralle haben auch wir ein Angebot für Kinder und Jugendliche mit Beein- trächtigung. Gibt es bei euch auch gemischte Anlässe und Lager? Logo, das kommt oft vor... Zum Beispiel Anlässe von einer ganzen Abteilung oder kantonale Anlässe oder bald das Bundeslager. Hmmm das ist ein Thema, das bei uns auch immer aktuell ist. Wir versuchen, ein offenes Pro- gramm zu bieten, bei welchem man gut auf die Bedürfnisse der Stufen eingehen kann. Wei- ter eignen sich Aktivitäten, bei welchen die Älteren den Jüngeren helfen. Manchmal ist es aber auch sinnvoll, die Stufen zu trennen, um die Teilnehmenden altersgerecht zu fördern. Habt ihr einen Tipp, wie man dabei schaut, dass niemand zu kurz kommt? Mit 17 Jahren wirst du ein Rover und kannst somit bei den Wölfen, Pfadis oder in der PTA mitleiten. Vielen Dank für eure Antworten und bis ein anderes Mal. Ab wann wird man in der Pfadi zur Leiterin, zum Leiter? Bei uns ist das von Schar zu Schar unterschiedlich. In vielen Scharen kommt man mit 16 ins Leitungsteam. Bitte gerne geschehen. Tschüss und bis bald!Next >